Fräsen
Fräsen bezeichnet das spanabhebende Bearbeiten von Metallen, Holz oder Kunststoffen mittels eines Fräswerkzeuges. Es erfolgt in der Regel auf einer Fräsmaschine, einem Fräscenter oder einem Bearbeitungszentrum. Der Unterschied zum Drehen: Das Werkstück wird auf dem Maschinentisch eingespannt, und die Schnittbewegung zur Spanabhebung wird durch Rotation des Schneidewerkzeuges, auch Fräser genannt, gegenüber dem Werkstück erzeugt. Die Vorschubbewegung für die Formgebung erreicht man je nach Bauart entweder durch Verschiebung des Maschinentisches oder durch Bewegung des Fräswerkzeuges um das Werkstück herum. Vorschubbewegungen können je nach Bauweise und auch kombiniert in der X-, Y- und Z-Achse oder entlang der jeweiligen Rotationsachsen erfolgen.
Je nach Bewegungsart des Fräsers gegenüber dem Werkstück unterscheidet man zwischen Stirnfräsen, Walzfräsen und 3D-Fräsen.
Beim Stirnfräsen, auch Stirnen genannt, steht die Achse des Fräsers rechtwinklig zur Fläche, die bearbeitet wird; das Material wird mit der Stirnfläche des Fräswerkzeuges abgetragen.
Beim Walzfräsen oder Umfangsfräsen hingegen steht die Achse des Werkzeuges parallel zur Fläche, die es zu fräsen gilt; das Material wird durch die Mantelfläche des Werkzeuges abgetragen. Je nach Vorschubrichtung wird bei dieser Bearbeitungsart zwischen Gleichlauf- und Gegenlauffräsen unterschieden. Auf stabilen, spielfreien Maschinen wird vorzugsweise das Gleichlauffräsen eingesetzt, da dadurch in der Regel bessere Oberflächen erzielt werden. Genügt die Stabilität der Maschine nicht, wird auf das Gegenlauffräsen zurückgegriffen.
Beim 3D-Fräsen werden Fräser mit einem kugelförmigen Ende, sogenannte Vollradiusfräser, eingesetzt. Dabei tragen kugelförmige Schneiden das Material ab, was es ermöglicht, dreidimensionale Formen herzustellen. Die 3D-Bearbeitung wird vorwiegend im Formenbau eingesetzt, da sie sehr zeitaufwendig und für die Serienproduktion in der Regel zu teuer ist.