Auch Hundegelenke aus Titan erfordern hohe Präzision und Erfahrung

Die Werder Feinwerktechnik hilft Hunden auf die Sprünge. Die Samuel Werder AG aus Veltheim fertigt Implantate speziell für Hunde

Der Hund, des Menschen bester Freund, leidet Schmerzen, wenn er Bänder überdehnt und Knochen bricht. In diesem Punkt gleichen sich Mensch und Tier. Ungleich sind die Therapien. Uns Menschen kann sehr oft geholfen werden, den Vierbeinern hingegen eher weniger. Die Tiermedizin aber holt auf: Denn, was die Humanmedizin schon lange und immer besser kann, das Reparieren und Korrigieren von Brüchen und Fehlstellungen, findet vermehrt auch Anwendung in der Veterinärmedizin. Implantate helfen Hunden wieder auf die Sprünge. Die Samuel Werder AG in Veltheim fertigt hochpräzise Implantate. Unter anderem Teile aus Titan speziell für Hunde. Geschäftsführer Claude Werder hält ein Kunststoffpräparat eines Hunde- Kniegelenkes in den Händen und zeigt auf das filigrane Teil in grün, das mit sechs blauen Schrauben fixiert ist. Wobei die Farben nicht willkürlich gewählt sind, sondern immer auch etwas über den exakten Verwendungszweck aussagen. Was genau, muss unbeantwortet bleiben. Denn die Werder Feinwerktechnik arbeitet für ein Zürcher Unternehmen, das hauptsächlich den amerikanischen Markt beliefert.

Die Implantate sind leicht, stabil, langlebig und biokompatibel; da sie aus Titan gefertigt sind. Im direkten Kontakt hat Titan dank seiner Bioverträglichkeit keinen negativen Einfluss auf das lebende Gewebe oder die Knochen, beziehungsweise auf den Stoffwechsel, es ruft keine Abwehrreaktionen hervor. Titan ist das Implantat-Material schlechthin, sei es für Hüft- und Zahnimplantate oder in der Unfallchirurgie bei Schädel- oder Gesichtsfrakturen. «Ein Werkstoff», so Claude Werder, «der schwer zu bearbeiten ist und von unseren Spezialisten neben viel Sachverstand auch sehr viel Erfahrung erfordert.»

Dass er leidenden Tieren wieder auf die Sprünge helfen kann, freut Claude Werder. Was ihn persönlich auf Trab hält, sind neue, innovative Produktionsmöglichkeiten. 3D-Drucker zum Beispiel. Und weil die technische Entwicklung rasch voranschreitet, freut es ihn ganz besonders, dass das Firmendomizil mitten im Aargau liegt. «Die Wege sind kurz. Einerseits zu unseren wichtigen, grossen Kunden wie ABB, Roche Diagnostics und Mettler Toledo. Andererseits, und das ist für uns in Zusammenhang mit der Forschung und der Weiterentwicklung von Produktion und Prozessen innerhalb unseres Unternehmens speziell wichtig, zum Hightech Zentrum in Brugg.» Mit seinem grossen und vielfältigen Angebot an Veranstaltungen, Vorträgen und Seminaren ist das Hightech Zentrum Aargau für Claude Werder eine wichtige Anlaufstelle, wenn er sich über den neuesten Stand der Technik informieren will und wenn er spezifische Fragen konkret beantwortet haben möchte. Er nutzt die Gelegenheiten mit Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung, Wissenschaft und Politik zu diskutieren. «Die Informationen, der Austausch, die Beratung und die Gespräche auf Augenhöhe geben Sicherheit. Ich verspüre Rückendeckung.»

Heinz Haug

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